Künstliches Sprunggelenk
Das Sprunggelenk – Es ist das am häufigsten verletzte große Gelenk der unteren Extremität, trägt die größte Belastung pro Flächeneinheit und verfügt über den dünnsten Knorpel. Dennoch kommt es hier seltener zu einer Arthrose (Abnutzung) als im Knie- oder Hüftgelenk, da der Knorpelüberzug belastbarer und widerstandsfähiger ist. Kommt es dennoch zu einer Sprunggelenksarthrose kann dies zu starken Schmerzen führen und die Beweglichkeit einschränken. Eine Sprunggelenkprothese hilft dabei, die Mobilität des Gelenks aufrecht zu erhalten.
Ursachen für den Sprunggelenk-Verschleiß
Die häufigsten Ursachen für einen Verschleiß des Sprunggelenkes sind posttraumatische Zustände und Rheuma. Daneben gibt es auch noch andere Faktoren, die den Verschleiß des Sprunggelenks begünstigen können. Dazu gehören Übergewicht, wiederholte Überbeanspruchung des Gelenks durch bestimmte Sportarten oder Aktivitäten, altersbedingte Veränderungen im Gelenkknorpel und genetische Veranlagung.
Je nach Fortschritt der Krankheit kann es zu Schmerzen im Fuß, Schwellungen, Rötungen bis hin zu Gelenkssteife kommen. Eine rasche Behandlung durch einen Arzt ist notwendig, um Folgeschäden zu vermeiden.
Behandlung des Verschleißes
Ist der Verschleiß des Sprunggelenks noch nicht so weit fortgeschritten, werden zunächst konservative Behandlungsmöglichkeiten eingesetzt, um die Symptome zu lindern und die Funktion des Gelenks zu verbessern. Die nicht operative Behandlung umfasst Analgetika und entzündungshemmende Medikamente, Aktivitätsmodifikationen, Physiotherapie, Orthesen (Orthesen) und intraartikuläre Injektionen.
Operative Möglichkeiten
Ist der Verschleiß bereits höheren Grades und hat der Patient erhebliche Probleme, ist nach Ausschöpfung der konservativen Therapie eine operative Behandlung der nächste Schritt.
1. Versteifung
Die chirurgische Behandlung von Arthrose am oberen Sprunggelenk im Endstadium erfolgt traditionell durch Arthrodese („Verfestigung“, „Verschraubung“), welche durch die Fusion der betroffenen Gelenke erfolgt, um Bewegungen zwischen den Knochen zu verhindern und somit den Verschleiß zu beseitigen. Der Patient ist in der Regel danach zwar schmerzfrei, jedoch verliert das Sprunggelenk an Beweglichkeit. Dies kann die Lebensqualität des Betroffenen stark einschränken.
2. Sprunggelenksprothese
Der Sprunggelenkersatz (Totalendoprothese) ist heutzutage eine sehr gute Alternative zur Arthrodese. Minimalinvasive, möglicherweise arthroskopisch unterstützte Sprunggelenksverfestigung erfreuen sich in letzter Zeit zunehmender Beliebtheit. Der Gelenkersatz durch eine Endoprothese bietet den Vorteil, die Beweglichkeit und Funktion des Gelenks zu erhalten. Dies kann auch zu einer Verbesserung des Gangs führen, einschließlich einer Verringerung des Hinkens, und zum Schutz anderer Gelenke.
Die Wahrscheinlichkeit einer Folgeoperation ist nach einem künstlichen Gelenk genauso groß wie nach einer Verfestigung des Sprunggelenks. Der Hauptnachteil der Verfestigung des Sprunggelenks ist die Einschränkung der Bewegung im Gelenk und damit die Überlastung der Fußgelenke bei jedem Schritt, was im Laufe der Jahre zu deren Verschleiß und der Entstehung von Schmerzen führt.
Entwicklung der Prothese
Die erste Sprunggelenkendoprothese wurde 1970 von Lord und Marrotte durchgeführt. Es handelte sich um künstliche Gelenke der ersten Generation, die sich durch eine hohe Komplikationsrate auszeichneten. In den 1980er-Jahren rückten Endoprothesen der zweiten Generation in den Vordergrund, deren Ergebnisse bereits deutlich besser waren, aber immer noch hinter den Ergebnissen von Hüft- oder Kniegelenkersatz zurückblieben. Erst die in den 1990er Jahren entwickelte künstliche Gelenke der dritten Generation erzielten sehr gute Ergebnisse und werden heute immer noch implantiert. Sie bestehen aus drei Anteilen, sind zementfrei und perfekt anatomisch geformt.
Patientenerwartungen
Moderne künstliche Sprunggelenkeimplantate erfüllen die Erwartungen der Patienten, wie neueste Studien anhand spezifischer Bewertungssysteme (MODEMS expectations scale) zeigen. Die Erwartungen der Patienten (nicht zuletzt durch den Einfluss des Internets) steigen stetig und sind vor einer Kunstgelenkoperation höher als vor einer Gelenksverfestigung (Arthrodese). Nach der Operation kommt es zu einer deutlichen Schmerzreduktion, was eine Steigerung der körperlichen Aktivität sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit sowie eine Verbesserung der Schlafqualität ermöglicht. Diesen Studien zufolge sind Patienten nach einem künstlichen Gelenk zufriedener als nach einer Sprunggelenkarthrodese.
Optimale Vorbereitung für erfolgreiche Sprunggelenkendoprothesen
Optimale Vorbereitung für erfolgreiche Sprunggelenk-endoprothesen
Voraussetzung für ein gutes Ergebnis nach der Endoprothese ist jedoch eine detaillierte Kenntnis der Anatomie des Sprunggelenks und dessen einwandfreie Wiederherstellung mit einer Endoprothese. Vor einer Kunstgelenkoperation müssen eine Reihe notwendiger bildgebender Untersuchungen (Spezialröntgenaufnahmen, MR, CT, SPECT-CT) durchgeführt werden, damit der Operateur umfassende Informationen über das operierte Gelenk erhält. Mithilfe dieser Untersuchungen lässt sich feststellen, wie die Operation durchgeführt werden soll, bzw. was alles muss korrigiert werden, um die ursprüngliche normale Form des Sprunggelenks wiederherzustellen.
Ergänzende Eingriffe
Neben der eigentlichen Implantation der Endoprothese muss der Operateur häufig noch weitere Eingriffe durchführen, wie zum Beispiel Achillessehnenverlängerung, Wadebeinverlängerung, korrigierende Fußgelenkverschraubung oder Fuß- oder Unterschenkelumstellung, Seitenbandrekonstruktion usw. Die Achse des Sprunggelenks muss korrigiert werden, die Seitenbänder müssen nach der Operation im Gleichgewicht sein. Insbesondere posttraumatische Zustände, die in der Mehrzahl vorkommen, stellen häufig hohe Anforderungen an die Gesamtrekonstruktion des Sprunggelenks.
Die präzise Ausrichtung und Rekonstruktion des Fußes sind von entscheidender Bedeutung für den langfristigen Erfolg einer Sprunggelenkendoprothese. Denn wenn diese Rekonstruktion jedoch nicht perfekt ist, besteht nach einiger Zeit die Gefahr eines Versagens der Endoprothese.
Fazit
Wenn Sie ein abgenutztes Sprunggelenk haben, wenn Sie Schmerzen haben oder wenn Sie ein bewegliches Gelenk und kein verschraubtes Gelenk wünschen, kontaktieren Sie mich mit der Anfrage für ein künstliches Gelenk. Ich habe 25 Jahre Erfahrung mit den Implantationen dieser Endoprothesen in schwierigsten Zuständen.